|
über endlos |
|
endlos ist ein experimentelles netzprojekt.
herzstück des projektes ist die >endlos engine<, die
es ermöglicht, aus einem anfangsbegriff oder -satz ein endloses
textgeflecht zu konstruieren, das sich aus trefferbeschreibungen
einer suchmaschine zusammensetzt.
die >endlos engine< arbeitet rekursiv: aus dem treffer eines
zuvor angefragten suchbegriffes kann wieder ein wort ausgesucht
und als schlüsselbegriff für die nächste suche verwendet
werden, die ihrerseits an den letzten satz anknüpft und den
"erzählstrang" in richtung unendlichkeit weiterspinnt.
|
|
|
idee |
|
die maschine sucht.
man kann ihr dabei zusehen.
sie tut es allein, ohne stehenzubleiben, immerfort.
sie sucht und findet. und hat im nächsten augenblick schon
wieder zurückgelassen, was sie gefunden hat.
man kann sie anhalten, um selbst den verlauf der weiteren suche
zu bestimmen. lässt man sie, so fährt sie selbst fort,
weiterzusuchen.
die texte, die auftauchen, kommen uns bekannt vor.
es sind unsere texte, es ist die banale wirklichkeit unserer vernetzten
welt, ein teil des kollektiven gedächtnisses und bewußtseins
der zeit, in der wir leben.
es sind wortfetzen, ausschnitte persönlicher tagebücher,
satzgeflechte von den außenstellen des kommerzes, worthülsen
des homepage-zeitalters und entstellte botschaften des weltgeschehens.
die texte, die es in das kollektive bewußtsein unserer netze
machen, müssen sich in der quotenlogik der datenökonomie
behaupten.
suchmaschinen, die uns zeigen, was die welt ist, schließen
andere teile eben dieser aus und heben damit praktisch ihre existenz
auf.
wir lesen also das fitteste vom fitten, die texte, die auserwählt
wurden. das scheinbar unendliche datenuniversum wird auf 10 treffer
vereinfacht.
vieles wiederholt sich, manches ist neu; die maschine sucht und
sucht und sucht und obwohl sie treffer anhäuft, findet sie
nichts. |
|
|
automatik |
|
der trend geht hin zur automatisierung,
auch oder gerade im kreativen und sprachlichen bereich.
sei es die rechtschreibkontrolle und der thesaurus von microsoft
word, die sms eingabehilfe T9 oder intelligente suchmechanismen:
computer-algorithmen werden immer besser darin, zu verstehen, was
wir schreiben oder suchen wollen, bzw. uns dementsprechende vorschläge
und standard lösungen zu unterbreiten.
oft unbemerkt oder freiwillig geben wir einen teil unserer selbstbestimmung
an die maschine bzw. den algorithmus ab und nehmen, was uns angeboten
wird. verborgen bleibt oft, gerade im suchmaschinen-bereich, die
quotenlogik, die normierung und die reduktion von individualität
und eigenwilligkeit / andersartigkeit; die hinter diesen prozessen
steckt. |
|